Chile
Am 5. August des Vorjahres wurden in einer chilenischen Mine 33 Grubenarbeiter verschüttet und schließlich nach 69 Tagen lebend geborgen. Staatspräsident Sebastián Piñera, der den Medienrummel um die schließlich geglückte Rettungsaktion geschickt ausnützte, stand am Höhepunkt seiner Popularität.
Ein Jahr später haben das Land und sein Staatschef andere Probleme. Seit Monaten protestieren SchülerInnen und Studierende gegen das weitgehend privatisierte Bildungssystem, für einen gerechteren und kostenlosen Bildungszugang. Schon mehrmals nahmen bis zu 150.000 Jugendliche – und auch viele Lehrkräfte – an den Protesten teil, Tausende wurden festgenommen.
Laut UNESCO zählt Chile zu den Ländern, in denen die sozioökonomische Trennung bei den Bildungseinrichtungen am weitesten fortgeschritten ist.
Präsident Piñera verweigerte lange Zeit jegliches Gespräch mit den Protestierenden. In der zweiten Augustwoche signalisierte die Regierung erstmals einen „Willen zum Dialog“.
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